Vor 17 Jahren wurde dieser Hof in Niedersachsen aus seinem Dornröschenschlaf geweckt. Der Hof – Baujahr 1902 – musste komplett saniert und von Asbest befreit werden. Eine alte Scheune war leider nicht mehr zu retten und wurde deshalb zurückgebaut. Ansonsten wurde versucht alles wieder auf den alten Stand zu bringen.
Einen Garten in dem Sinne gab es beim Kauf nicht. Das Grundstück diente als Weide. Bis sich aus dem Grundstück ein Refugium für Mensch und Tier entwickeln konnte, verging natürlich einige Zeit. Die Voraussetzungen waren optimal für die Anlage eines Gartens, in dem viel Platz für Natur und Artenvielfalt ist: Ein großer Naturteich gehörte zum Grundstück. Und ein wunderschöner alter Baumbestand: Eichen, Buchen, alte Hochstamm – Obstbäume.




Von Anfang an stand das Konzept für die Gestaltung des Gartens und der Hofanlage fest: der Garten musste zum Haus und zur Tradition passen. Ein Garten so vielfältig wie ein Bauerngarten. Mit all den Stauden, die von jeher die Gärten der Dörfer prägten. Mit Hortensien, Rosen, Echinacea, Lupine, Margeriten. Hinzu kommen Fingerhut, Katzenminze und Lavendel, die im Garten allgegenwärtig sind. Getoppt wird das ganze dann im Sommer, wenn der Innenhof mit Petunien geschmückt wird.
Rosen sind die erklärten Lieblinge und im ganzen Garten präsent. Aus den Blütenblättern der Damaszenerrosen und einer uralten namenlosen Kletterrose wird Rosenblütensirup gewonnen.
Ganz klar, dass in einem Bauerngarten Hühner nicht fehlen dürfen. Im Obstgarten ist ausreichend Platz für ein glückliches Hühnerleben.




Viel Platz für Artenvielfalt
Bienen, Schmetterlinge, Hummeln und dutzende andere Kleintiere profitieren von der Vielfalt, die Garten und Grundstück bieten. Der alte Baumbestand lockt Bunt – und Grünspechte an. In den Stallgebäuden brüten wie selbstverständlich Schwalben. Und der Naturteich beheimatet seine eigene grandiose Artenvielfalt. Auf dem Teich lebt ein Paar Wildgänse, das schon viele Jahre dort brütet. Fischreiher besuchen den Naturteich regelmäßig und Libellen ziehen ihre Bahnen.
Auch Familie Turmfalke hat an dem GartenReservat seine Freude. Ein Paar brütet direkt unter der Dachrinne am Haus. Rehe, Eichhörnchen, Hasen, Kaninchen, Dachs und Fuchs leben direkt hinterm Haus und sind regelmäßig zu Gast im GartenReservat. Alles ist miteinander verbunden und ergibt einen einzigartigen Lebensraum.




Sicher, dieser Naturgarten ist nicht alltäglich. Aber darum geht es ja auch nicht. Es Bedarf keiner uralten Bäume und eines Naturteiches, um seinen Garten zu einem einzigartigen Lebensraum zu verwandeln. Was es braucht, ist der Mut zu Veränderung. Mut, sich über festgefahrene Meinungen hinwegzusetzen.
Ich freue mich über jeden Garten, der mir vorgestellt wird. Denn jeder Garten hat genau die richtige Größe, um Mensch und Artenvielfalt ein Reservat zu sein!
Ich bedanke mich bei Stephi, dass ich über ihren wundervollen Garten berichten durfte.
Lars für das GarteKollektiv